Hund hustet: Ursache, Hilfe, Hausmittel

Husten beim Hund kann viele Auslöser haben. Oft steckt nur eine einfache Erkältung dahinter, doch auch schwere Erkrankungen werden von Husten begleitet. Lesen Sie, worauf Sie achten müssen, wenn der Hund hustet und welche Hausmittel helfen. 

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Husten beim Hund ist, wie bei uns Menschen auch, in erster Linie ein natürlicher Reflex, um die Atemwege von Schleim oder Fremdkörpern zu reinigen. Die Ursachen können vielfältig sein: Der Hund hat sich verschluckt oder hat eine Allergie entwickelt, ist erkältet oder hat reizende Gase eingeatmet. Wenn Ihr Hund hustet, besteht daher erstmal kein Grund zur Sorge. Bleibt dieses Verhalten den Tag über bestehen und ist auch in den kommenden zwei Tagen präsent, sollten Sie den Tierarzt aufsuchen. Husten kann nämlich viele Ursachen haben und einige davon sollten Sie sehr ernst nehmen.

Inhaltsübersicht: 

Keine Sorge, mit menschlichen Erkältungserregern können Sie Ihren Hund nicht anstecken. Dennoch sollten Sie, wenn Sie selbst krank sind, besonderes an die Hygiene im Hundehaushalt denken. Waschen Sie sich regelmäßig die Hände und lassen Sie den Hund zum Beispiel nicht über Ihr Gesicht lecken.

Leider ist es nicht möglich, den Hund gezielt vor husten zu schützen. Dafür sind die Ursachen zu verschieden. Sie können jedoch darauf achten, das Immunsystem Ihres Hundes dauerhaft zu stärken. Ein gesunder Lebensstil mit viel Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung können dazu beitragen. 

  • Husten hält länger als drei Tage an 
  • Hund atmet in Ruhephasen öfter als 40 Mal pro Minute
  • Weitere Symptome wie Fieber und Abgeschlagenheit
  • Hund hustet Blut

Hund hustet und würgt: Welche Symptome treffen zu?

Wenn der Hund hustet, treten häufig noch andere auffällige Begleiterscheinungen auf. Wenn Sie bemerken, dass Ihr Hund hustet, sollten Sie ihn genau beobachten, um die Ursache für den Husten herauszufinden. Achten Sie dabei vor allem auf folgende Punkte: 

  • Wann hustet der Hund – zum Beispiel beim Fressen, bei Bewegung, in der Nacht?
  • Würgt der Hund beim Husten?
  • Wie ist der Allgemeinzustand – ist der Hund aktiv, frisst er normal?
  • Treten andere Begleiterscheinungen auf – wie Schnupfen oder tränende Augen? 
  • Wie klingt der Husten – trocken oder feucht?

All diese Umstände können einen Hinweis liefern, was der Auslöser ist, wenn der Hund hustet. Ihr Tierarzt wird Ihnen ebenfalls solche Fragen stellen, wenn Sie den Hund dort wegen Husten vorstellen. 

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Wenn der Hund hustet, achten Sie auf weitere Symptome.© Stock.adobe.com/kerkezz

Ursache für Husten beim Hund

Wenn der Hund hustet, kann das viele verschiedene Auslöser haben, die sich zum Teil ganz einfach beheben lassen. In folgenden Situationen husten Hunde: 

  • Schutzreflex: Hund hat etwas verschluckt, durch husten und würgen versucht er es aus dem Hals zu entfernen
  • Falsche Fütterung: hektisches Fressen oder Trinken – ein Anti-Schling-Napf* sorgt für Abhilfe
  • Falsche Haltung: zum Beispiel zu trockene Raumluft, enges Halsband 
  • Parasiten: Befall mit Lungenwürmern (wichtig: regelmäßige Entwurmung)
  • Zwingerhusten
  • Herzhusten beim Hund: vor allem nachts und bei längeren Ruhephasen
  • Allergie:Wo/Wann hustet der Hund besonders oft? 
Einige Hunde neigen manchmal zum Rückwärtsniesen. Das sollten sie nicht mit Husten verwechseln. Daher sollten Sie Ihren Hund gut beobachten, wenn er vermeintlich hustet. Das Rückwärtsniesen beim Hund kann manchmal ganz ähnlich klingen. 

Wie hustet mein Hund?

In der Regel wird beim Hund in zwei Arten von Husten unterschieden:

  1. Trockener Husten
  2. Feuchter Husten

Sie hören sich nicht nur unterschiedlich an, sondern haben häufig auch unterschiedliche Ursachen. Sie sollten daher auch darauf achten, in welchen Situationen der Husten beim Hund auftritt. Wenn er ruhig ist und liegt oder nach Aktivitäten und körperlicher Anstrengung? All das kann dem Tierarzt bei der Diagnose helfen.  

Trockener Husten beim Hund („unproduktiv“):Feuchter Husten beim Hund („produktiv“): 
klingt bellend und lautmit Schleimmenge
reizt Schleimhäuteoft mit Würgereflex oder sogar Erbrechen
verschlimmert sich durch vermehrtes Hustenoft nachts und im liegen
Mögliche Ursachen: Erkrankung der Atemwege, Fremdkörper in den Atemwegen, Tumor, Zwingerhusten, Lungenwurmbefall, Herzerkrankung, Asthma

Mögliche Ursachen: Bakterieller Infekt (va. in Verbindung mit Fieber – Gefahr: Lungenentzündung), Herzerkrankung

Trockener Husten beim Hund

Wenn Ihr Hund hustet und dies von einem Würgen begleitet wird, deutet dies auf einen trockenen Husten, auch als Reizhusten bekannt. Er klingt oft hart und ist für den Hund auch schmerzhaft. Trockener husten beim Hund kann, wenn er zu lange nicht behandelt wird, eine Reihe an Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Die Schleimhäute werden dauerhaft gereizt und dadurch geschädigt. Das macht die Atemwege des Hundes noch anfälliger für kleinste Reize, sodass schnell ein neuer Hustenanfall ausgelöst wird. 

Wenn der Husten Ihres Hundes von einem starken würgen begleitet wird und dieser besonders während Ruhephasen auftritt, handelt es sich wahrscheinlich um Herzhusten beim Hund
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Zwingerhusten beim Hund
Der Zwingerhusten, auch unter dem Namen „Infektiöse Tracheobronchitis“ bekannt, ist eine infektiöse und ansteckende Erkrankung der Luftwege des Hundes. Alles zu Symptomen und Behandlung von Zwingerhusten bei Hunden lesen Sie hier.

Ursachen für trockenen Husten beim Hund

Die Ursachen fürtrockenen Husten beim Hund reichen von harmlos bis ernst. Die häufigsten gründe sind:

  • Fremdkörper (z.B. Futter oder Flüssigkeit)
  • Infektion der oberen Atemwege (Rachen-/Kehlkopfentzündung)
  • Infektion der unteren Atemwege (Bronchitis/Lungenentzündung etc.)
  • Parasiten (z.B. Lungenwürmer)
  • Einatmen von reizenden Stoffen durch Passivrauchen beim Hund (z.B. Allergene, Rauch)

Manchmal können Sie bereits an der Situation erkennen, dass der Husten harmlos ist, weil sich Ihr Hund am Futter oder beim trinken verschluckt hat. Tritt der Husten jedoch ohne erkennbaren Grund über einen längeren Zeitraum auf, sollten Sie den Tierarzt aufsuchen.

Ursachen für chronischen Reizhusten beim Hund

Ein Husten wird dann chronisch, wenn er zwei bis drei Wochen anhält. Als Ursache liegt immer eine Erkrankung zugrunde, die tiermedizinisch behandelt gehört. Hausmittel helfen hier nicht mehr. Gründe für chronischen Reizhusten beim Hund sind:

  • Chronische Bronchitis (weitere Symptome wie zäher Auswurf, abfallende Leistung des Hundes) 
  • Verengung der Luftröhre (Trachealkollaps): Tritt häufig bei kleinen Hunderassen in Situationen der Aufregung auf
  • Asthma / Allergien
  • Tumor

Besonders kleine Hunderassen sind häufig von einem Trachealkollaps betroffen. Zu den Rassen zählen:

Bei älteren Hunden ist ein chronischer Husten häufig ein Indiz für eine Mitralklappeninsuffizienz und wird daher auch als Herzhusten bezeichnet.

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Feuchter Husten beim Hund

Feuchten Husten beim Hund kannst du leicht erkennen. Der Hund hustet in diesem Fall ein Sekret aus, z.B. Schleim oder Flüssigkeit. Häufig schlucken Hunde den Schleim auch reflexartig und ist somit für den Halter nicht erkennbar. Daher sollten Sie Ihren Hund beim Husten beobachten und darauf achten, wie dieser klingt. 

Feuchter Husten beim Hund klingt gedämpfter und weicher als trockener Husten und wird begleitet von einem rasselnden oder gurgelnden Geräusch begleitet. Feuchter Husten kann auch zum Erbrechen von Sekret führen. Dies kann nach dem Ende eines Hustenanfalls passieren. 

Ursachen für feuchten Husten beim Hund

Die Ursachen für feuchten Husten beim Hund sind vielfältig:

  • Infektion / Entzündung der Atemwege (z.B. Lungenentzündung)
  • Lungenödem (Wasser in der Lunge durch Herzerkrankung)
  • Herzerkrankungen 
  • Tumor

Hund hustet: Richtig handeln

Wenn Ihr Hund hustet und dies nicht eindeutig auf eine bestimmte Situation zurückzuführen ist, sollten Sie dies vom Tierarzt abklären lassen. Lieber gehen Sie früher zum Tierarzt als zu spät. Wird eine leichte Erkältung festgestellt, können Sie Ihrem Hund zuhause helfen, damit er schnell wieder gesund wird:

  • Achten Sie auf genügend Ruhe zur Erholung 
  • Anstrengung vermeiden
  • Trockene Luft vermeiden
  • Geschirr statt Halsband (Ein Halsband reizt durch den Druck zusätzlich)
  • Bei Schluckbeschwerden sollten Sie das Futter einweichen

Bei einer leichten Erkältung können diese Maßnahmen schon helfen. Wird jedoch ein schwerer Infekt diagnostiziert, müssen Medikamente verabreicht werden. Häufig erhalten Hunde dann Schleim- und Hustenlöser, damit die Symptome gelindert werden. Bei bakteriellen Infektionen muss sogar zu Antibiotika gegriffen werden. 

Hunde mit chronischen Atemwegserkrankungen wie beispielsweise einer chronischen Bronchitis, können zusätzlich entzündungshemmende oder bronchialerweiternde Medikamente bekommen. 

Wann muss der Hund zum Tierarzt?

Wenn Ihr Hund mal hustet, ist das noch kein Grund zur sorge. Trotzdem sollten Sie das Symptom ernst nehmen und Ihren Hund beobachten. Zum Tierarzt sollten Sie, wenn folgende Gegebenheiten auftreten:

  • Hund hustet länger als zwei bis drei Tage
  • Hund atmet in Ruhephase öfter als 40 Mal pro Minute (Ein Mal Brustkorb rauf und wieder runter = ein Atemzug)
  • Weitere Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit
  • Hund hustet Blut

Im Anschluss wird er eine geeignete Therapie vorschlagen. Häufig kommen bei Husten Schleimlöser, Entzündungshemmer, Fiebersenker und Antibiotika zum Einsatz. Löst eine Allergie den Husten aus, gilt es, die Allergene zu reduzieren. 

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Der Tierarzt wird den Hund genau abhören. © Stock.adobe.com/W. Heiber Fotostudio

Hausmittel bei Husten

Wenn Ihr Hund hustet, können einfache Hausmittel zur Linderung der Hustensymptome beitragen. Halten Sie Spaziergänge kurz und ruhig. Ist der Hund leicht erkältet, reicht in der Regel Ruhe und Wärme aus und der Hund ist innerhalb weniger Tage wieder fit. Unterstützend wirkt folgendes: 

  • Inhalieren mit Kamillentee oder Meersalz
  • Honig: 1 Teelöffel pro Tag (Achtung: kein Honig für Welpen)
  • Propolis: zur Stärkung des Immunsystems
  • abgekühlter Tee aus Kamille, Thymian, Anis oder Spitzwegerich zum Trinken oder über das Futter

Ist Ihr Hund empfindlich bei Nässe und Kälte, können Sie ihn mit einem passenden Hundemantel schützen. Achten Sie darauf, dass der Hund trocken und warm liegen kann. Vermeiden Sie Zugluft. 

Ist Ihr Hund bereits krank, sehr geschwächt, alt oder leidet an Unverträglichkeiten, sollten Sie mit Ihrem Tierarzt sprechen, ehe Sie eines der Hausmittel anwenden, die helfen, wenn der Hund hustet.

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Inhalieren bei Husten

Ein bewährtes Hausmittel für Mensch und Hund ist das Inhalieren. Hier eignet sich besonders Kamillentee, Thymiantee oder eine Kochsalzlösung. Die wohltuenden Dämpfe helfen dabei, die Atemwege freizubekommen, dauerhaft freizuhalten und wirken zudem antibakteriell und entzündungshemmend. Wenn Ihr Hund hustet und Sie das Inhalieren vorbereiten möchten, benötigen Sie folgende Utensilien:

  • Transportbox 
  • Hundedecke
  • Handtuch
  • kochendes Wasser
  • Schale
  • Tee oder Kochsalz
  1. Hundebox vorbereiten: Während des Inhalierens wird sich Ihr Hund in der Box befinden. Damit er es gemütlich hat, sollten Sie ihm seine Lieblingsdecke hineinlegen, damit er etwas vertrautes um sich hat. Wenn Ihr Hund entspannt in der Box liegt, können Sie das Gitter schließen.
  2. Box abdecken: Als nächstes nehmen Sie ein großes Handtuch oder eine Decke und decken damit die Transportbox ab. Dies sollten Sie jedoch nur dann tun, wenn Ihr Hund entspannt und ruhig ist. Wenn er verängstigt reagiert, können Sie das Inhalieren auch ohne Abdeckung durchführen.
  3. Wasser aufkochen: Kochen Sie Wasser auf und füllen es in eine standfeste Schale. Dann kommt der Tee oder das Kochsalz hinzu.  Erst wenn das Wasser nicht mehr kocht sondern nur noch warm ist, stellen Sie es mit etwas Abstand vor die Transportbox unter die Decke. So gelangt maximal viel Dampf in die Hundebox, die Ihr Hund dann inhalieren kann. Bei diesem Schritt sollten Sie Ihren Hund nicht alleine lassen. Für den Fall, dass er auf die Dunkelheit oder den Damp ängstlich reagiert, müssen Sie jederzeit in der Lage sein, einschreiten zu können.
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Achtung: Hustet der Hund nach drei Tagen noch immer, sollten Sie ihn unbedingt einem Tierarzt vorstellen.

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