10 Anzeichen für Krebs bei Katzen

Bei der Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen zählt jede Sekunde. Doch auf welche Veränderungen muss man besonders achten? Hier erfahren Sie, welche 10 Anzeichen auf Krebs bei Katzen hindeuten können.

Katzen Krebs
Wie kann man Krebs bei Katzen frühzeitig erkennen?© olalalala-stock.adobe.com

Statistisch gesehen erkranken 50 Prozent aller Katzen über 10 Jahren an Krebs, doch prinzipiell können Katzen jeden Alters betroffen sein. Um potenzielle Krebserkrankungen frühzeitig zu erkennen, hat der US-Tierarzt und Onkologe Dr. Michael Lucroy eine Übersicht der zehn häufigsten Krebsanzeichen erstellt. Seiner Meinung nach sind die fünf gefährlichsten Worte in der Veterinärmedizin „Wir warten erst mal ab“: Symptome oder bereits bestehende Knubbel auszusitzen, kostet oft viel wertvolle Zeit.

Daher sind sowohl regelmäßige Gesundheitschecks beim Tierarzt als auch die Aufmerksamkeit des Halters notwendig, um Veränderungen bei der Katze früh zu erkennen und so schnell wie möglich darauf zu reagieren.

1. Schwellungen und Tumore

Krebs bedeutet ganz allgemein ein unkontrolliertes Wachstum entarteter Zellen. Sobald das Wachstum einen bestimmten Punkt überschritten hat, bilden sich Tumore, die man fühlen oder mithilfe eines bildgebenden Verfahrens (Röntgen, Ultraschall, Computertomografie) sichtbar machen kann.

Schwellungen können immer mal wieder auftreten: Sei es durch Verletzungen, Insektenstiche oder Infektionen. Normalerweise gehen sie innerhalb einiger Tage von alleine wieder zurück, doch bei Krebserkrankungen ist das Gegenteil der Fall: Ein Tumor wächst in der Regel kontinuierlich. Je größer er wird, desto langsamer schreitet das Wachstum voran. Ob eine Umfangsvermehrung ein Grund zur Sorge ist, lässt sich nur mit einer Biopsie oder Feinnadelaspiration abklären. Eine Einschätzung durch Begutachten und Abtasten ist nicht zuverlässig.

Das könnte Sie auch interessieren
Getigerte Katze liegt auf Behandlungstisch beim Tierarzt
Gesundheitsvorsorge
Die 5 häufigsten Krebsrisikofaktoren bei Katzen
Unsere Katzen werden immer älter. Das ist natürlich schön, denn so hat man mehr gemeinsame Zeit. Doch mit steigender Lebenserwartung erhöht sich für Katzen auch das Risiko, an Krebs zu erkranken.

2. Blutungen oder Ausfluss

Je nach Stelle des Tumors können krebskranke Katzen auch Blutungen oder Ausfluss bekommen:

  • Tumore in der Nase oder den Nasennebenhöhlen können zu Nasenbluten oder Nasenausfluss führen.
  • Blutbeimengungen im Kot können auf Dickdarmkrebs hinweisen.
  • Blutiger Scheidenausfluss bei Kätzinnen kann ein Anzeichen für Gebärmutterkrebs, Blasen- oder Harnröhrenkrebs sein.

Außerdem sind auch blutiger Ohrenausfluss und blutiger Speichel alarmierende Zeichen.

3. Gewichtsverlust

Wenn eine Katze trotz normalem Appetit kontinuierlich abnimmt, können vergleichsweise harmlose Ursachen wie ein Wurmbefall dahinterstecken. Auch eine Schilddrüsenüberfunktion kann insbesondere älteren Katzen zu schaffen machen. Es gibt jedoch auch Krebsarten, die die Stoffwechselorgane befallen. Die Energie, die Tumore für ihr Wachstum brauchen, stehlen sie dem Organismus. Eine regelmäßige Gewichtskontrolle ist immer anzuraten.

Katzen Krebs Inline 1
Wenn die Katze an Gewicht verliert, kann Krebs dahinterstecken.© Evdoha-stock.adobe.com

4. Appetitlosigkeit

Appetitlosigkeit ist ein recht unspezifisches Symptom mit vielen möglichen Ursachen, zu denen auch eine Krebserkrankung gehören kann. Sind zum Beispiel Verdauungsorgane oder die Maulhöhle vom Krebs befallen, sind die Schmerzen oftmals so stark, dass nur sehr wenig oder keine Nahrung aufgenommen wird. Auch die Beeinträchtigung von Nieren- und Leberfunktion kann den Appetit dämpfen.

5. Schlecht heilende Verletzungen

Manche Hautkrebs-Arten ähneln auf den ersten Blick Wunden oder Druckstellen. Diese verheilen jedoch nicht innerhalb einiger Tage, wie es eine normale Wunde tun würde. Schlecht heilende Verletzungen oder Risse an der Nase, den Augenlidern und den Ohren werden oft als harmlose Kampfspuren abgetan, gelten jedoch als Frühwarnzeichen für Plattenepithel-Karzinome, also bösartigen Hautkrebs. Eine Biopsie gibt Aufschluss.

6. Auffälliges Kauen und Schlucken

Eine Katze, die fressen möchte, aber nicht fressen kann, leidet häufig im Stillen. Diese subtilen Signale sind erste Warnhinweise dafür, dass die Katze beim Fressen Probleme, bzw. Schmerzen hat:

  • einseitiges Kauen
  • Herausheben und Fallenlassen von Futter aus dem Napf
  • fauchen oder Aggressionen beim Fressen

Neben Erkrankungen der Zähne und/oder der Maulhöhle können auch viele Krebsarten das Kauen und Schlucken erschweren:

  • Geschwüre in der Maulhöhle können nicht nur die Zähne lockern, sondern auch den Knochen befallen.
  • Umfangsvermehrungen im Rachenbereich verursachen Schluckstörungen.
  • Kommt es infolge eines systematischen Krebsgeschehens zu einer Vergrößerung der Lymphknoten im Halsbereich, wird das Schlucken zur Qual.

Anfangs wird die Katze noch versuchen zu fressen, bis der Schmerz unerträglich wird und sie zusehends an Gewicht verliert.

Katze Krebs Inline2
Probleme oder Schmerzen der Katze beim Fressen können mit Krebs zusammenhängen.© virtuoz9891-stock.adobe.com

7. Unangenehmer Körpergeruch

Einige Krankheiten kann man geradezu riechen, so etwa den Ammoniakgeruch aus dem Maul nierenkranker Katzen. Auch Krebspatienten können mitunter einen unangenehmen Körpergeruch verströmen. Ursachen dafür können sein:

  • Ein groß gewachsener Tumor, der zu einem Teil aus abgestorbenem Gewebe besteht.
  • Besiedlung mit Keimen– besonders im Maulbereich kommt dies häufig vor, da hier ein perfektes Milieu für Bakterien besteht.
  • Scheidenkrebs kann sich durch einen üblen Geruch bemerkbar machen.

Es ist bekannt, dass Hunde Hautkrebs oder Blasenkrebs beim Menschen riechen und auch Lungen- und Brustkrebs im Atem mit hoher Erfolgsquote nachweisen können. Bei Katzen ist diese Fähigkeit noch nicht wissenschaftlich erwiesen, aber nicht unwahrscheinlich.

8. Anhaltende Lahmheit, generelle Steifheit

Besonders ältere Katzen schränken ihre Bewegungen im Alltag stark ein. Lahmheit, das Vermeiden von Sprüngen und Steifheit der Gelenke werden oft als Alterserscheinungen abgetan, sind jedoch häufig Anzeichen für Arthrosen. Sie können aber auch in Zusammenhang mit Knochenkrebs stehen. Eine endgültige Diagnose kann hier nur eine Röntgenaufnahme der betroffenen Körperstellen liefern.

Katze Krebs Inline3
Wenn die Katze Schmerzen bei Bewegungen hat, kann Krebs dahinterstecken.© Kristina Blokhin-stock.adobe.com

Rückzugsorte für Ihre Katze

Damit sich Ihre Katze im Krankheitsfall ganz auf die Genesung konzentrieren kann, finden Sie hier die beliebtesten Rückzugsorte für Katzen: 

9. Bewegungsunlust und mangelnde Ausdauer

Häufig werden wichtige Krebsanzeichen übersehen, da sie dem zunehmenden Alter der Katze zugeschrieben werden. Fakt ist jedoch: Einige Krebsarten können die Lunge befallen und die Atmung stark erschweren.

Liegt die Katze ruhig, zeigt sie oft keine Auffälligkeiten. In Bewegung gerät sie jedoch schnell außer Atem. Ein massiv erhöhtes Schlafbedürfnis sollte ebenfalls hellhörig machen. Eine Blutarmut, die durch Krebs verursacht werden kann, äußert sich ähnlich. Da Katzen generell viel ruhen, sind die Symptome vielleicht nicht immer gleich als solche zu erkennen. Hier ist ein gutes Gespür des Halters gefragt.

10. Schwierigkeiten beim Kot- und Harnabsatz

Sucht die Katze die Toilette immer wieder auf, um ein paar Tropfen Urin herauszupressen? Zeigt sie Schmerzen beim Toilettengang? Wird sie plötzlich inkontinent? Diese Symptome deuten auf Krankheitsgeschehen im Harnwegsystem hin. Sie werden unter dem Begriff FLUTD zusammengefasst und reichen von Blasenentzündungen bis hin zum Harnröhrenverschluss.

Doch auch Tumore können eine Rolle spielen: In Harnblase oder Harnröhre machen sie den Urinabsatz zu einer schmerzhaften Angelegenheit. Ein Krebsgeschehen im Enddarm oder der Beckenhöhle kann außerdem den Kotabsatz beeinträchtigen. Prostatakrebs ist bei Katern extrem selten, da die meisten Tiere frühzeitig kastriert werden.

Fällt Ihnen eines oder mehrere dieser Symptome bei Ihrer Katze auf, sollten Sie keine Zeit verlieren und so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen. Auch wenn letztendlich kein Krebs hinter den Symptomen steckt, ist es wichtig, die Ursachen zu klären und wenn möglich zu behandeln. Wie bei allen anderen Krankheiten gilt auch bei Krebs: Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser die Heilungschancen!
"Ein Herz für Tiere" – Die neue Ausgabe jetzt bestellen
Aktuelle Meldungen aus der Tierwelt
Großer Haustierratgeber
Mensch & Tier
Wildes Tierleben
Spannende Unterhaltung
EHfT_04_150_dpi.jpg