Das darf der Vogel nicht fressen

Bei der Haltung von Ziervögeln ist eine artgerechte Ernährung Grundvoraussetzung, damit die Vögel gesund bleiben. Aber Vorsicht: Diese Dinge dürfen Ziervögel auf keinen Fall fressen!

Giftige Nahrung für Vögel
Manche Nahrungsmittel können für Vögel gefährlich werden. © Stock.adobe.com/lusyaya

Ziervögel haben einen Anspruch auf eine artgerechte Haltung und Ernährung. Doch gerade Vögel wie Kanarienvögel, Wellensittiche, Großsittiche oder Papageien haben oft engen Kontakt mit ihren Haltern, sobald sie handzahm sind. Dann kann es schon einmal vorkommen, dass man dem Vogel etwas zu naschen anbietet, das eigentlich nicht für ihn geeignet ist. Diese Dinge sollten Sie unbedingt von ihren Ziervögeln fernhalten, um Vergiftungen und andere Erkrankungen zu vermeiden.

1. Keine menschlichen Knabbereien

Bonbons, Schokolade, Salzstangen, Käse, gekochtes oder gebratenes Fleisch, Wurst oder Geräuchertes werden von vielen neugierigen Vögeln gerne ausprobiert. Manche Vögel entwickeln einen regelrechten Heißhunger auf etwas ganz Bestimmtes.

Bekommen sie es nicht, schreien sie oft Ohren zerreißend danach. Es liegt also verantwortungsvollen Besitzer, die Vögel nicht an die oftmals krank machenden Nahrungsmittel heranzulassen.

2. Keine kohlensäurehaltigen Getränken und Alkohol

Von allen mit Kohlensäure angereicherten Getränken wie Kaffee, Coca-Cola oder Ähnlichem sollen Vögel nichts bekommen, da sie bei ihnen zu Magen-Darm-Erkrankungen führen. Auch alle alkoholischen Getränke wie Bier, Wein oder Schnaps müssen selbst in kleinsten Mengen für Vögel tabu sein.

3. Keine salzigen Nahrungsmitteln

Grundsätzlich sind wenige gekochte Nudeln, Kartoffeln, Reis, trockenes Weißbrot, altbackenes Brot, Zwieback, Vollkorn-Butterkekse, rohes Rinderhack, Magerquark, Joghurt und sehr milder und fettarmer Käse als Snack für Ziervögel erlaubt. Auch gedünstetes Gemüse ist verträglich und kann gegeben werden. Alles darf jedoch nicht gesalzen und nicht gewürzt sein.

Die hohe Dosis an Kochsalz führt beim Vogel rasch zur Austrocknung, zu schweren Nierenschäden, Juckreiz und Hirnschäden, die mit Zittern und Bewegungsstörungen einhergehen. Wenn Sie den Verdacht haben, Ihr Vogel könnte zu viel Salz zu sich genommen haben, bieten Sie ihm sofort viel Wasser an und alarmieren Sie den Tierarzt.

Schon ein Salzgehalt von einem Prozent in der Nahrung, den zum Beispiel Salzstangen bei Weitem übersteigen, kann bei Vögeln Durchfall oder Krämpfe verursachen oder sogar tödlich sein.

Salzstangen darf der Vogel nicht fressen
Salzige Nahrungsmittel können den Vogel im schlimmsten Fall töten.© stock.adobe.com/photocrew

4. Keine Avocados und Obstkerne

Auch die leckere Avocado sollten Sie nicht mit Ihrem Vogel teilen. Denn die Frucht verursacht bei Vögeln schwere Atemnot durch einen Lungenstau, der bis zur Erstickung führen kann. Obstkerne von Pfirsichen, Kirschen, Pflaumen und Äpfeln sowie bittere Mandeln enthalten Blausäure und führen sowohl beim Menschen als auch beim Vogel zu Vergiftungen. Auch sie können einen Erstickungstod verursachen.

5. Keine schimmlige Nahrung

Gefährlich für Vögel sind auch Schimmelpilze. Ihre Pilzgifte (Mykotoxine) schädigen die Leber so schwer, dass der Vogel daran sterben kann. Falls Sie jemals feststellen, dass das Vogelfutter mufflig oder schimmlig riecht oder Sie sogar schon Schimmel sehen, sparen Sie nicht, werfen Sie die gesamte Packung weg.

6. Keine Zimmerpflanzen

Vergiftungen mit Zimmerpflanzen sind seltener, als man gemeinhin annimmt. Trotzdem gehören Azaleen, Becherprimeln, Dieffenbachia, Osterglocken, Maiglöckchen, Philodendron und viele andere nicht in das Zimmer, in dem die Vögel Freiflug haben. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie keine Zimmerpflanzen in den Vogelraum stellen, denn bei vielen Pflanzen ist schlicht nicht bekannt, ob sie giftig sind oder nicht.

Manche Pflanzen sind für Vögel giftig
Einige Pflanzen können für die Vögel gefährlich werden.© stock.adobe.com/Roman

7. Keinen Dünger und Pflanzenschutzmittel

Die meisten Pflanzen aus der Gärtnerei sind mit Dünger und Pflanzenschutzmittel behandelt, die für den Vogel hochgiftig sind. Das ist auch der Grund, warum Sie unbedingt darauf achten sollten, nur ungespritztes Grünzeug zu verfüttern. Am besten ist, Sie gönnen Ihrem Vogel Bio-Qualität. Obstbaumzweige, die Sie den Vögeln zum Knabbern anbieten, müssen Sie aus diesem Grund sorgfältig mit heißem Wasser abwaschen.

Frisches Grünzeug für Ziervögel

Säen Sie doch Vogelfutter aus! Oder schmücken Sie das Fensterbrett mit Kräutern wie Petersilie, Thymian, Zitronenmelisse, Vogelmiere, Löwenzahn und Oregano. Auf Ihre Gardinen sollten Sie jedoch genau achten – viele sind mit Blei beschwert. Da Vögel gerne an glänzenden Dingen knabbern, können sie sich eine Bleivergiftung zuziehen. Auch die Zinknasen an neuen Volierengittern sind giftig und werden mit Vorliebe von den Vögeln abgenagt. Schleifen Sie sie ab, bevor Sie das neue Gitter in die Voliere einbauen.

Futter für Ihren Vogel

Wenn Sie nichts falsch machen wollen, können Sie einfach Futter kaufen. Damit Ihr Vogel immer etwas leckeres zu knabbern hat, finden Sie hier das beliebteste Vogelfutter: 

8. Schnabel raus aus der Küche

Die Küche ist ein Herd voller Gifte. Küchendünste, Tabakrauch und vor allem die Ausdünstungen von heißen Teflonpfannen können die Lungen des Vogels so sehr schädigen, dass er daran stirbt. Gefährlich sind auch Haushaltschemikalien, wie Waschmittel, Reiniger, Spülmittel und all die anderen "Helfer", mit denen Sie auch Ihre Kinder nicht alleine lassen.

9. Schnabel weg von Sprays mit Treib- und Lösungsmitteln

Sprays, seien es Haarsprays oder Imprägniersprays für Kleidung oder Schuhe, versprühen Sie bitte immer nur in Abwesenheit des Vogels, genauso wie Sie Kleber von ihm fernhalten – die Dämpfe der Treib- und Lösungsmittel sind für ihn weit giftiger als für uns. Die Sprays und Strips zur Ungezieferbekämpfung im Vogelkäfig oder der Voliere setzen Sie bitte nur nach Absprache und Anleitung durch den Tierarzt ein. Denn das falsche Mittel oder eine zu hohe Dosierung können Ihren Vogel töten.

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