Kaninchengehege für draußen: Tipps für die Außenhaltung von Kaninchen

Ein Kaninchen in einem Gehege draußen zu halten, ist einerseits eine sehr tiergerechte Haltungsform. Andererseits ist sie arbeitsintensiver als die Wohnungshaltung. Hier lesen Sie, was Sie über die Außenhaltung von Kaninchen wissen sollten.

Kaninchen Außenhaltung
Das sollten Sie über die Außenhaltung von Kaninchen wissen.© scentrio-stock.adobe.com

Kaninchen können sowohl in der Wohnung als auch draußen im Garten in einem Gehege gehalten werden. Auch nachts und im Winter können sich Kaninchen draußen wohlfühlen. Während grundlegende Aspekte der Kaninchenhaltung, z.B. die Gehegegröße, die Fütterung und die Pflege, für Innen- und Außenhaltung gelten, sollte aber auf einige Aspekte noch besonders geachtet werden, wenn das Kaninchengehege draußen aufgestellt werden soll.

Lesen Sie hier alles rund um das Kaninchengehege für draußen:

Kaninchengehege für draußen: Vor- und Nachteile

Das Kaninchen draußen in einem Gehege zu halten, ist sehr naturnah. Ein Kaninchenleben auf dem Balkon oder im Garten hat einige Vorteile:

  • Durch das wechselnde Wetter, die frische Luft und andere Umweltreize werden die Sinne der Kaninchen positiv angeregt.
  • Ein Außengehege bietet in der Regel auch mehr Platz und einige Gestaltungsmöglichkeiten, die über Einrichtungsgegenstände wie Höhlen, Zweige, Rampen und Baumstämme hinausgehen.
  • Steht das Gehege direkt auf dem Boden, können beispielsweise als Futter geeignete Gräser, Kräuter und Sträucher angepflanzt werden.

Allerdings müssen Sie sich darüber im Klaren sein, dass es aufwändiger ist, ein Kaninchen draußen in einem Gehege zu halten als in der Wohnung. Denn auch bei schlechtem Wetter (Regen, Kälte etc.) müssen die Kaninchen gefüttert und das Gehege gereinigt werden. Damit Sie erste Krankheitsanzeichen rechtzeitig erkennen und die Tiere nicht "verwildern", sollten Sie sich täglich Zeit nehmen, um Ihre Langohren zu beobachten, den Gesundheitscheck durchzuführen und sich mit ihnen zu beschäftigen.

Kaninchen Außenhaltung Inline
Die Außenhaltung von Kaninchen ist besonders naturnah.© Patrick Daxenbichler-stock.adobe.com
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So sieht das Kaninchengehege für draußen aus

Die Anforderungen an Größe und Einrichtung eines Kaninchengeheges draußen unterscheiden sich im Prinzip nicht von denen eines Innengeheges. Folgende Dinge sollten Sie jedoch beachten:

  • Schützen Sie das Gehege vor Hitze, Zugluft, Feuchtigkeit und übermäßiger Kälte.
  • Mindestens die Hälfte des Außengeheges muss ständig im Schatten liegen.
  • Das Gehege sollte ein- sowie ausbruchsicher gestaltet sein und Kaninchen vor Fressfeinden schützen.
  • Das Gehege sollte eine Mindestgröße von 6 m² für zwei Kaninchen haben. Für jedes weitere Kaninchen muss der Platz um mindestens 20% erhöht werden.

Diesen hohen Ansprüchen (vor allem was den Platz angeht) wird beipsielsweise der Kaninchenstall von Cadoca* gerecht. Mit zwei Etagen von einer Fläche von jeweils mehr als 4,5 m² bietet er ausreichend Platz für zwei Kaninchen. Sie können sich in die geschützten Seitenhäuser bei schlechtem Wetter zurückziehen oder genüsslich in der unteren Etage an Grashalmen nagen.

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Solch ein Stall reicht als komplettes Kaninchen-Außengehege nicht aus!© arkadijschell-stock.adobe.com

Der richtige Boden im Kaninchengehege

Der Boden im Kaninchengehege sollte auf jeden Fall begrünt sein, sodass die Kaninchen jederzeit Zugang zu frischem Gras haben. Ein weicher, erdiger Untergrund ist für Kaninchen ideal. Im Stall innen sollten Sie für die passende Einstreu sorgen: Ein Mix aus Hanfstreu und Stroh ist ideal.

Um zu verhindern, dass die Kaninchen sich durch den weichen Boden aus dem Gehege graben, kann im Boden in einer Tiefe von etwa 30 bis 50 cm ein Maschendraht verlegt werden. Graben Ihre Kaninchen viel, müssen die unterirdischen Gänge regelmäßig wieder verschlossen werden. Achten Sie darauf, dass die Tiere nicht so tief buddeln, dass sie sich an dem eingegrabenen Maschendraht verletzen können!

Kaninchengehege für draußen selber bauen

Gehege für Kaninchen gibt es in der Größe von 6 m² im Zoohandel kaum zu kaufen. Sie müssen daher oft selbst ein artgerechtes Gehege für draußen zusammenstellen. Er muss immer mit einem Auslaufgehege verbunden sein, zu dem die Tiere ständig Zugang haben.

Hier einige Bespiele:

Kaninchen draußen vor Kälte und Hitze schützen

Wie in der Wohnung benötigen im Garten lebende Kaninchen schützende Verstecke. Die "Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V." empfiehlt einen Schutzraum, der so groß ist, dass sich darin alle Kaninchen ausgestreckt hinlegen und sich zudem aufrichten können.

Zur besseren Isolierung des Kaninchengeheges für draußen eignet sich eine Holz-Styropor-Holz-Schicht. Zum Schutz gegen Feuchtigkeit kann das Holz von außen mit ungiftigem Lack gestrichen werden. Damit sich aber auch innerhalb der Hütte keine Feuchtigkeit bildet, sollten an der oberen Seite mehrere Luftlöcher angebracht werden.

Sinnvoll ist außerdem, das Häuschen einige Zentimeter über den Boden zu stellen und mit Rampen zu versehen. Auf diese Weise sind die Tiere besser gegen Bodenkälte geschützt. Der Holzboden kann ebenso wie das Dach mit ungiftigem Lack bestrichen oder mit PVC (Ränder müssen durch Metallschienen gegen Knabbern geschützt werden!) ausgelegt werden.

Kaninchen an das Außengehege gewöhnen

Kaninchen, die bislang in der Wohnung gelebt haben, werden am besten im Sommer, frühestens ab Mitte Mai, an das Gehege draußen gewöhnt. Leben die Tiere einmal im Garten, sollten sie im Winter nicht vorübergehend mit ins Haus genommen werden. Durch die starken Temperaturunterschiede zwischen beheizter Wohnung und kaltem Garten besteht die Gefahr, dass Ihre Langohren sich erkälten.

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Kaninchen sollten im Sommer von Innen- auf Außenhaltung umgewöhnt werden und dann auch im Winter draußen bleiben.© Ingus Evertovskis-stock.adobe.com

Kaninchen draußen halten: Das sind die Gefahren

Neben der Vermeidung von starken Temperaturschwankungen ist es wichtig, bei der Gartenhaltung darauf zu achten, dass die Kaninchen keine giftigen Blätter und Pflanzen fressen.

Eine gesunde Fütterung besteht – wie in der Wohnungshaltung – aus hochwertigem Heu (zur freien Verfügung), Frischfutter, ggf. kleine Mengen getreidefreies Trockenfutter und frischem Trinkwasser. Im Winter können vor allem energiereichere Gemüsesorten wie Möhren und Kohlrabi angeboten werden.

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