Milben beim Hund: Herbstgrasmilben, Haarbalgmilben, Räude

Milben beim Hund sind nicht immer gefährlich. Einige können jedoch ernstzunehmende Krankheiten auslösen. Herbstgrasmilben, Räudemilben und Haarbalgmilben gehören zu dieser Sorte.

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© stock.adobe.com/Dogs

Milben sind Parasiten und nutzen den Hund als Wirt. Sie setzen sich in Haut und Haaren fest und nähren sich von den Körpersäften.

Inhaltsübersicht: 

Diese Milbenarten gibt es

Anders als Zecken übertragen Milben nicht direkt Krankheiten. Vielmehr schwächen sie das Immunsystem des Hundes. Krankheiten wie Demodikose und Skabies sind die Folgen. Die häufigsten Milben beim Hund sind:

  • Herbstgrasmilben
  • Haarbalgmilben
  • Räudemilben

Es gibt jedoch noch eine Vielzahl anderer Milbenarten und Parasiten, die unseren Hunden das Leben schwer machen können. Dazu zählen:

  • Ohrmilben
  • Bauchmilben
  • Nasenmilben
  • schwarze Milben

Hier erfahren Sie, wie sich Milben beim Hund äußern, wie Sie Ihrem Hund richtig helfen und was Sie zur Prophylaxe tun können.

Herbstgrasmilben beim Hund

Herbstgrasmilben beim Hund werden gerade im Sommer und Herbst zur Plage und sind von Juli bis Oktober aktiv. Sie sind regional unterschiedlich verbreitet. Der Tierarzt kann Ihnen Auskunft darüber geben, welche Gebiete besonders risikoreich sind. Vorbeugend sollten Sie diese Gebiete bei Gassi-Touren mit dem Hund meiden oder mit handelsüblichen Mücken- oder Milbenspray den Hund vor Herbstgrasmilben schützen.

Herbstgrasmilben können auch den Menschen befallen. Eine Übertragung findet allerdings nicht durch ein Tier statt, sondern direkt über befallene Pflanzen. Auch eine Übertragung von Tier zu Tier ist nicht möglich.

Die kleinen Parasiten sind nur so groß wie ein Stecknadelkopf und entwickeln sich dabei vom Ei zur Larve über die Nymphe bis hin zur erwachsenen Milbe. Die Milbe an sich ernährt sich von Pflanzenmaterial. Es sind die Larven, welche die Lymphflüssigkeit des Wirtstieres zum überleben brauchen. Darum bevorzugen Milben beim Hund auch ganz bestimmte Körperstellen, an denen sie sich niederlassen.

Die kleinen orangefarbenen Herbstgrasmilben lauern in den Grashalmen und befallen beim Hund bevorzugt unbehaarte Stellen, wie zum Beispiel:

  • zwischen den Pfoten
  • in Hautfalten
  • an den Ohren
  • am Bauch
  • am Kopf

Die Milben beim Hund ernähren sich dort von den Körpersäften, bis sie schließlich selber abfallen. Die Larven der Herbstgrasmilben können Sie mit bloßem Auge erkennen. Da sie Juckreiz auslösen, kratzt sich der Hund heftig und leckt seine Pfoten sowie die betreffenden Körperstellen. 

Bei empfindlichen Tieren löst der Biss der Herbstgrasmilbe allergische Reaktionen mit starkem Juckreiz und Hautirritationen aus. Diese Hautveränderungen können auch bestehen bleiben, nachdem der Parasit beseitigt wurde.
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Herbstgrasmilben beim Hund erkennen

Milben beim Hund können Sie gut erkennen, da der kleine Parasit aufgrund seiner leuchtenden Farbe deutlich zu sehen ist. Symptome treten in der Regel nach Spaziergängen im Freien auf, besonders wenn Sie dabei Grasflächen durchquert haben. Daher sollten Sie Ihren Hund gut beobachten, ob er folgende Symptome zeigt:

  • Kauen und Lecken an der Haut
  • rote, entzündete Hautstellen
  • Haarausfall
  • Verkrustete Haut
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Besonders die bevorzugten Körperstellen der Herbstgrasmilbe sollten Sie im Auge behalten und untersuchen. Der bei Milbenbefall entstehende Juckreiz wird dabei nicht von den Milben selbst verursacht, sondern durch das Speichelsekret der Larven. Es löst das Hautgewebe des Hundes auf, sodass sich die Larve davon ernähren kann. Nach nur drei bis vier Tagen ist die Larve zu einer Grasmilbe ausgewachsen und fällt vom Hund ab. 

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Herbstgrasmilben beim Hund bekämpfen

Herbstgrasmilben bekämpft der Tierarzt beim Hund mit antiparasitären Wirkstoffen. Mit Milbenpräparaten in Spray-, Puder oder Bäderform können Sie auch selbständig versuchen, die Herbstgrasmilben zu beseitigen. Die Behandlung braucht aber Geduld und muss mehrmals wiederholt werden, bis die Herbstgrasmilben beim Hund völlig verschwunden sind.

Herbstgrasmilben brauchen einen Wirt um zu überleben. In der Wohnung sterben sie daher innerhalb weniger Stunden ab, da dies kein geeigneter Lebensraum für die kleinen Spinnentiere darstellt.
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Herbstgrasmilben natürlich bekämpfen

Auch können Sie mit Hausmitteln Milben beim Hund bekämpfen. Insbesondere folgende Öle eignen sich zur Anwendung beim Hund:

Der Grund für die positive Wirkung ist die darin enthaltene Laurinsäure. Setzen Sie diese Öle aber nur sparsam ein, denn sie können beim Hund auch zu Hautirritationen führen. Ätherische Öle können ebenfalls als natürliches Mittel gegen Milben beim Hund angewendet werden. Für dieses Hausmittel können Sie folgende Öle kombinieren:

  • 1 Esslöffel Hamamelis (wie Thayers)
  • 5 Tropfen Teebaum-/Melaleucaöl
  • 5 Tropfen Nelkenöl

Nachdem Sie alles miteinander vermischt haben, können Sie sparsam einige Tropfen im Fell Ihres Hundes auftragen.

Um Herbstgrasmilben in Ihrem eigenen Garten zu bekämpfen hilft es, wenn Sie Ihren Rasen kurz halten, da die Milben sich an längeren Grashalben tummeln.
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Haarbalgmilben beim Hund

Haarbalgmilben gehören zu den häufigsten Milben beim Hund. Sie werden auch Demodex-Milben genannt, denn sie lösen die Hundekrankheit Demodikose aus. Haarbalgmilben kommen in geringer Anzahl bei jedem Hund vor und leben in den Haarfollikeln. In der Außenwelt sind sie hingegen nicht überlebensfähig.

Die Übertragung findet bei Welpen nach der Geburt während des Säugens statt. Problematisch werden Haarbalgmilden für den Hund erst, wenn sein Immunsystem beispielsweise durch falsche Ernährung oder Wurmbefall geschwächt ist. Die Milben vermehren sich dann stark, als Folge bricht Demodikose aus.

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Demodikose beim Hund: Symptome und Behandlung

Die Demodikose ist eine parasitäre, nicht ansteckende Erkrankung der Haut, die durch Haarbalgmilben, auch Demodex-Milben genannt, ausgelöst wird. Betroffen sind fast ausschließlich junge Hunde, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist.

Symptome der Demodikose:

  • Lokal begrenzter Haarverlust, häufig mit Rötung und Schuppenbildung
  • Teils starker Juckreiz
  • Zahlreichen Hautveränderungen an Kopf, Rumpf, und Extremitäten
  • Zwischenzehenentzündungen

Die Symptome ähneln denen bei einem Biss durch die Hirschlausfliege. Diese ist besonders von Juli bis Oktober aktiv. Damit es zu keiner Verwechslung kommt, sollten Sie am besten den Tierarzt aufsuchen, damit dieser eine entsprechende Behandlung anordnen kann. 

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Behandlung der Demodikose:

Ist Demodikose beim Hund mit Hilfe einer mikroskopischen Untersuchung von Hautgeschabsel diagnostiziert, gilt es nun die Milben beim Hund zu bekämpfen. Das erfolgt lokal mit antiparasitären Stoffen in Form von Bädern und Waschungen, oder systemisch mit der oralen Verabreichung von Medikamenten oder mit Hilfe von Spot-On-Präparaten. Liegt eine bakterielle Sekundärinfektion vor, kommen auch Antibiotika und antibakterielle Shampoos zum Einsatz. Für eine lokale Behandlung kann es gerade bei langhaarigen Hunden notwendig werden, das Fell zu scheren. Die Behandlung wird solange fortgesetzt, bis bei mindestens zwei Untersuchungen des Hautgeschabsels keine Milben beim Hund mehr nachzuweisen sind.

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Skabies: Räude beim Hund

Skabies, auch Räude genannt, ist eine saisonunabhängige, übertragbare Hautinfektion. Sie wird von der Milbe Sarcoptes scabiei, auch als Räudemilbe bezeichnet, ausgelöst. Das Weibchen der Räudemilbe gräbt sich in die Haut der wenig behaarten Regionen des Hundes und legt in den so entstanden Gängen Eier und Kot ab. Die Larven entwickeln sich dort zu fertigen Milben. Zunächst sind nur einzelne Stellen am Körper betroffen, mit der Zeit breitet sich die Räudeüber den ganzen Körper aus. Wenn Sie diese Art von Milbe bei Ihrem Hund vermuten, müssen Sie umgehend zum Tierarzt.

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Achtung: Räude ist hochansteckend und wird auch auf den Menschen übertragen! Ein kurzer Körperkontakt zu einem infizierten Hund reicht für eine sofortige Übertragung aus. Die Ansteckung kann aber auch indirekt erfolgen, da die Milben selbst in abgeworfenen Hautbestandteilen (Schuppen, Krusten) bis zu drei Wochen überleben.

Symptome der Räude:

  • Starker Juckreiz
  • Hautrötungen
  • Haarausfall
  • Haarläsionen
  • Verdickung und Dunkelfärbung der Haut

Behandlung der Räude:

Räude wird medikamentös in Form von Spot-On-Präparaten oder Tabletten behandelt. Die Behandlung der Räude kann sich zwar mehrere Wochen hinziehen, die Symptome klingen jedoch schnell ab und der Hund hat eine sehr gute Chance auf Heilung. Aufgrund der hohen auch indirekten Ansteckungsgefahr, müssen Halter während der Behandlung verstärkt auf Hygiene im Haushalt achten. Utensilien zur Fellpflege sollten außerdem entweder gründlich gereinigt oder gleich entsorgt werden.

Generell kann jedoch gesagt werden, dass Milben beim Hund gut behandelbar sind. Bei einer schnellen Diagnose und den richtigen Medikamenten, werden die Vierbeiner schnell wieder fit und haben keine bleibenden Schäden. 

Milben beim Hund: Tipps und weitere Informationen

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