Anzeichen des Sterbens bei Katzen: So verhalten sie sich kurz vor ihrem Tod

Katzen scheinen oft zu spüren, wenn ihre natürliche Lebenszeit abläuft. Wie sie sich in ihren letzten Tagen und Stunden verhalten und wie Katzenhalter ihren Stubentigern am besten helfen, lesen Sie hier.

Verhalten Katze vor Tod 1
Katzen spüren, wenn ihre letzten Tage oder Stunden angebrochen sind.© IBenmAn-stock.adobe.com

Katzen scheinen häufig zu spüren, dass ihr Tod bevorsteht. Aber was heißt das eigentlich? Wie verhält sich eine Katze in ihren letzten Tagen und was sind die Anzeichen?

Inhaltsübersicht

Wie verhalten sich Katzen kurz vor ihrem Tod?

Jede Katze ist einzigartig und deshalb lässt sich die Frage danach, wie sich eine Katze vor ihrem Tod verhält, auch nicht eindeutig beantworten. Einige Katzen sind vor ihrem Tod eher unruhig: Sie wissen nicht so recht, wo sie sich hinlegen sollen, wechseln immer wieder ihren Platz oder miauen viel.

Andere hingegen wirken sehr ruhig und zuversichtlich. Viele Katzen bewegen sich kaum mehr, wirken teilnahmslos, hören auf zu fressen und suchen von sich aus den Wassernapf nicht mehr auf. Oft zeigen Katzen außerdem eine der folgende Anzeichen:

  1. Anhänglichkeit
  2. Rückzug
  3. Appetitlosigkeit
  4. Niedrige Körpertemperatur
  5. Schwere Atmung
  6. Veränderung der Persönlichkeit
  7. Trinkfaulheit
  8. Muskelschwäche
  9. ggf. auch Krampfanfälle
Alte Katze auf Bett
Katzen, die im Sterben liegen, können ihre Persönlichkeit verändern.© stock.adobe.com/Alexandr

1. Die Katze sucht die Aufmerksamkeit des Menschen

Es gibt Katzen, die vor oder sogar während des Sterbens nicht allein sein wollen. Sie suchen dann häufig noch die Nähe zu ihrem Besitzer und miauen, wenn der nicht bei ihr ist. In diesem Fall ist es besonders wichtig, dass Sie Ihre Katze auf ihrem letzten Weg begleiten und ihr zeigen, dass sie nicht alleine ist.

Manche Katzenhalter berichten auch, dass sich ihre Katzen vor dem Tod von ihnen verabschiedet haben. Das kann so aussehen, dass die Katze nochmal gezielt den Kontakt zum Menschen sucht, obwohl sie zuvor schon länger teilnahmslos auf ihrem Schlafplatz lag.

Eine alte Katze liegt entspannt auf dem Schoß ihres Herrchens.
Wenn Ihre Katze Nähe verlangt, sollten Sie ihr diesen Wunsch erfüllen und ihr geben, was sie braucht.© stock.adobe.com/DebraAnderson

2. Die Katze zieht sich zurück

Manche Katzen möchten in ihren letzten Tagen und Stunden gerne allein sein und ziehen sich deshalb zurück. Dieses Verhalten ist auch bei Wildtieren zu beobachten: Wenn sie spüren, dass ihr Tod bevorsteht, ziehen sie sich von ihrem Rudel zurück und sterben allein.

Bei Hauskatzen äußert sich dieses Verhalten dadurch, dass Freigänger zum Beispiel nach draußen wollen oder Wohnungskatzen sich an einem für den Menschen schwer zugänglichen Platz verkriechen.

Oft suchen Katzen auch einen Ort auf, an dem sie zuvor noch nie gelegen haben! Dieses Verhalten ist oft ein erstes Indiz dafür, dass der Tod der Katze näher rückt.

Eine getiegerte Katze liegt in einem Schrank auf Decken und Büchern.
Katzen, die nicht mehr lange zu leben haben, ziehen sich häufig an ruhige Orte zurück. © stock.adobe.com/Africa Studio

3. Die Katze verliert den Appetit

Wie bei Menschen die im Sterben liegen, zeigen auch Katzen dieses Symptom und verlieren den Drang zu Fressen. Der Körper fährt seine Funktionen soweit runter, dass die Tiere nicht mal mehr Appetit verspüren. Wenn Ihre Katze den Appetit verliert, ist es daher ein ganz klares Zeichen, dass der Abschied nicht mehr lange auf sich warten lässt.

4. Niedrige Körpertemperatur

Da der Körper nur noch auf Sparflamme funktioniert und auch der Kreislauf der Tiere schwächer wird, sinkt bei Tieren, die im sterben liegen, auch die Körpertemperatur. Dies ist ein sehr klassisches Symptom. Das können Sie überprüfen, indem Sie die Pfoten und Ohren der Katze berühren. Sie werden feststellen, dass Ihre Katze mit der Zeit die Funktion verliert, ihre Körpertemperatur zu regulieren. ein sicheres Zeichen dafür, dass der Körper nicht mehr lange durchhält.

eine getigerte Katze liegt auf einem Bett und schläft.
Alte Katzen brauchen viel ruhe und Schlaf, das verstärkt sich zunehmend, wenn sich ihr Leben dem Ende nähert. © stock.adobe.com/Chalabala

5. Schwere Atmung

Eventuell bemerken Sie bei Ihrer Katze eine Veränderung der Atmung. Häufig fällt den alten und geschwächten Tieren das Atmen zunehmend schwerer, weshalb diese flach oder auch schwerfällig wirken kann. Zudem verlangsamt sich der Herzschlag des Tieres. Dieses Symptom weist auf eine verringerte Sauerstoffzufuhr im Körper hin.

6. Veränderte Persönlichkeit

Katzen, die im Sterben liegen, merken selbst, dass etwas in ihnen vorgeht und sich verändert. Das kann dazu führen, dass sich die Katze plötzlich anders verhält. Dies kann zwischen ängstlich, unruhig und gereizt variieren. 

 

Eine alte Katze liegt auf einem Bett.
Jede Katze verhält sich anders, wenn dich ihr Leben dem Ende nähert. © stock.adobe.com/Alexandr

7. Trinkfaulheit

Nicht nur der Appetit lässt bei alten Katzen nach, auch die Motivation zu trinken schwindet. Das Fatale daran ist, dass sich so der gesundheitliche Zustand der Katze noch mehr verschlechtert und den Prozess des Sterbens beschleunigt. Ohne ausreichend Flüssigkeit, können auch die Organe nicht mehr richtig funktionieren. 

8. Muskelschwäche

Die Muskeln bei älteren Katzen bauen die Muskeln mit der Zeit immer weiter ab und sie bewegen sich weniger, da es ihnen schwerer fällt. Diesen Teufelskreis zu durchbrechen ist quasi unmöglich. Alte Katzen möchten in der Regel Liebe und Zuneigung durch ihre Menschen erfahren und viel schlafen. Jede Bewegung kostet Energie und ist anstrengend. Durch die verminderte Bewegung bauen sich keine neuen Muskeln auf und das Gesamtbild der Katze wird immer dürrer.

9. Krampfanfälle

In seltenen Fällen können bei im Sterben liegenden Katzen auch Krampfanfälle auftreten. Das ist nicht nur für Sie beängstigend, sondern auch für Ihre Katze. Sollten sie dieses Symptom bei Ihrer Katze feststellen, sollten Sie umgehend Ihren Tierarzt kontaktieren, damit er Ihrer Katze in den letzten Stunden und Tagen Abhilfe schaffen kann.

Die Art und Weise, wie sich Ihre Katze in ihren letzten Stunden verhält, sagt nichts darüber aus, wie sehr sie Sie liebt! Nur weil sie sich nicht von Ihnen „verabschiedet“ heißt das nicht, dass sie Sie nicht liebt!
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So helfen Katzenhalter ihrer sterbenden Katze

Wenn Ihre Katze Symptome zeigt, dass ihre natürliche Lebenszeit bald abgelaufen ist und bald stirbt, sind viele Katzenhalter überfordert und wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen.

Allgemein gilt: Bewahren Sie Ruhe und vermitteln Sie diese auch an Ihre Katze. Das Verhalten von Menschen kann sich auf Tiere übertragen, weshalb es kontraproduktiv wäre, Stress, Sorge und Hektik zu verbreiten und die Katze damit „anzustecken“.

Seien Sie für Ihre Katze da, schenken Sie ihr Aufmerksamkeit und Zuneigung, aber respektieren Sie es auch, wenn sie sich zurückzieht. Zwingen Sie sie zu nichts. Vermeiden Sie außerdem jeglichen Stress für die Katze, zum Beispiel laute Geräusche oder fremden Besuch.

Lassen Sie Ihre Katze außerdem nicht mehr lange am Stück allein, wenn Sie merken, dass sie bald sterben wird. Erstens gibt es Katzen, die in dieser Situation nicht allein sein wollen und denen die Anwesenheit ihres Menschen enorm hilft. Wenn auch Ihre Katze das einfordert, sollten sie sie durch die letzten Momente begleiten und ihr geben, was sie braucht.

Zweitens ist es wichtig, dass jemand ein Auge auf die Katze hat, falls sie unruhig wird, sich ihr Zustand nochmal verschlechtert oder sie plötzlich Schmerzen zeigt. Es wäre unverantwortlich, die Katze in den letzten Tagen einfach sich selbst zu überlassen.

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Seien Sie für Ihre Katze da, aber lassen Sie sie in Ruhe, wenn sie das möchte.© ChenPG-stock.adobe.com

Die Katze einschläfern – Ja oder Nein?

Sie werden am Verhalten Ihrer Katze – wie auch immer das genau aussehen mag – früher oder später merken, dass ihre letzten Tage angebrochen sind und bald stirbt. Viele Katzenhalter stellen sich dann die Frage, ob sie ihre Katze erlösen und einschläfern lassen sollen, oder ob es besser ist, auf den natürlichen Tod zu warten.

Die Antwort auf diese Frage müssen Sie individuell für Ihre Katze finden. Prinzipiell spricht nichts dagegen, auf den natürlichen Tod zu warten, auch wenn die Katze schon schwach ist. Zeigt die Katze in ihren letzten Tagen jedoch Schmerzen und leidet stark darunter, kann eine Einschläferung eine Erlösung für sie darstellen und weiteres Leiden verhindern. Klären Sie das am besten mit Ihrem Tierarzt und wägen Sie ab, ob eine Einschläferung eine Erlösung für die Katze wäre oder nicht.

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Der Abschied von einer geliebten Katze ist schwer. Vor allem, wenn man selbst entscheiden muss, ob man sie durch eine Einschläferung erlösen soll. Denn oft wissen Katzenhalter nicht, wann der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist. Erfahren Sie hier, wie Sie diesen erkennen können, wie eine Einschläferung abläuft und wie Sie Ihre Katze in ihren letzten Stunden am besten unterstützen.

Wenn Sie sich für eine Einschläferung entscheiden, fragen Sie Ihren Tierarzt am besten, ob er einen Hausbesuch machen kann. So ersparen Sie Ihrer Katze in ihren letzten Stunden den Transportstress und sie kann in Ruhe in ihrem Zuhause einschlafen.

Wichtig in Bezug auf die Einschläferung der Katze ist, dass Sie allein im Sinne des Tiers entscheiden und Ihre Wünsche hinten anstellen: Es ist nicht vertretbar, die Katze leiden zu lassen, weil man selbst noch nicht dazu bereit ist, sie gehen zu lassen.

Ebenso unverantwortlich ist es, die Katze frühzeitig einzuschläfern, weil man keine Lust oder Energie mehr dazu hat, sich um das kranke oder schwache Tier zu kümmern. Das muss jedem Katzenhalter klar sein, bevor er sich eine Katze anschafft.

Eine Katze liegt auf dem Behandlungstisch beim Tierarzt.
Ob der Zeitpunkt der Einschläferung gekommen ist, sollten Sie mit Ihrem Tierarzt besprechen, damit Ihre Katze nicht leiden muss.© stock.adobe.com/Alexandr

Wenn Sie unsicher sind was das Verhalten Ihrer Katze betrifft oder Sie Hilfe bei der Entscheidung benötigen, ob Sie sie einschläfern lassen sollten oder nicht, können Sie sich immer an Ihre Tierärztin wenden und um Rat fragen.

Katze kurz vor dem Tod: Weitere Tipps zur Katzengesundheit


Über die Autorin

Sophie-Claire Wieneke

Content Managerin

Seit 2023 ist Sophie-Claire Wieneke für Ein Herz für Tiere in den Bereichen Social Media und Content in der Online-Redaktion als Content Managerin tätig. Während ihres Studiums in Medien- und Kommunikationswissenschaft & Journalismus hat sie erste journalistische Erfahrungen in der Wortmann Schuh-Holding KG gesammelt und das Tamaris-Kundenmagazin verantwortet. Es folgte ein Praktikum in der Printredaktion des Sèparèe-Magazins. Heute verbindet Sophie ihre Liebe zu Tieren mit der Leidenschaft zum Schreiben und ist Expertin für Gesundheits-, Erziehungs- und Verhaltensthemen rund um Hund und Katze.


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