Die 10 bekanntesten Katzenmythen im Check

Katzen haben schon immer etwas geheimnisvolles an sich. Nicht wenige Mythen ranken sich um die eleganten Vierbeiner. Wir verraten was der Wahrheit entspricht und was nur Aberglaube ist. 

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Katzen sind geheimnisvolle Kreaturen. Sie bewegen sich elegant und lautlos durch ihre Umgebung. Ihr intensiver Blick lässt niemanden unberührt. Da ist es wenig verwunderlich, dass sie Ursprung zahlreicher Mythen sind, die sich von Generation zu Generation verbreiten. Wir haben die bekanntesten Mythen unter die Lupe genommen und wollten wissen: Was entspricht der Wahrheit und was ist reiner Aberglaube?

Inhaltsübersicht

1.Schwarze Katzen bringen Unglück

„Ob eine schwarze Katze Unglück bringt, hängt davon ab, ob man ein Mensch ist oder eine Maus." Das hat der französische Schriftsteller Max O`Rell gesagt und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Der Mythos, dass schwarze Katzen Unglück bringen, ist wohl der bekannteste. Gerne wird er von Filmen und in Büchern aufgegriffen wird. Besonders in Europa und großen Teilen Amerikas hat sich dieser Katzen-Mythos etabliert etabliert. Schon im mittelalter assoziierte man schwarze Katzen mit Hexen und Magie.

Während der Hexenverfolgungen in der frühen Neuzeit wurden schätzungsweise bis zu 60.000 Menschen der Hexerei bezichtigt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Mit ihnen leider auch die schwarzen Katzen. Über mehrere Jahrhunderte hinweg gab es den Brauch, schwarze Katzen am 24. Juni, also am Tag des Heiligen Johannes, auf dem Johannesfeuer zu verbrennen. Nur Katzen mit komplett schwarzem Fell galten als Teufel und mussten ihr Leben lassen.  Das führte mit der Zeit dazu, dass es immer weniger Katzen dieser Fellfärbung gab. Selbst heute sind komplett schwarze Katzen eine Seltenheit

In Deutschland ist der Aberglaube noch extremer, da hier sogar die Richtung gedeutet wird, in welche sich die Katze bewegt. Wenn eine schwarze Katze von rechts nach links läuft, bedeutet dies Pech bzw. Unglück. Läuft sie jedoch von links nach rechts, bedeutet das Glück. Dies lässt sich auf christliches Gedankengut zurückführen. Laut der Bibel stellen sich beim jüngsten Gericht die guten Menschen auf der rechten Seite auf und die schlechten auf der linken Seite.

Dieser Katzen-Mythos entspringt dem Aberglaube und ist nicht wahr. Die Max O`Rell schon sagte, bringt eine schwarze Katze genau so viel Unglück für Mäuse wie Katzen anderer Fellfarbe. Das Leben ihrer Halter bereichern sie in der Regel. Um so trauriger ist es, dass besonders schwarze Katzen schlechtere Vermittlungschancen im Tierheim haben, völlig zu Unrecht. 

In Japan gelten schwarze Katzen als Vorboten des Glücks, insbesondere für alleinstehende Frauen. Angeblich prophezeien sie ihnen viele Verehrer. 
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2.Schnurrhaare bringen Glück

Schnurrhaare sind für Katzen ein wichtiges Sinnesorgan und hochsensibel. Es hat sich dann der Katzen-Mythos etabliert, dass diese besonderen Härchen, wenn man denn eines davon findet, ein Glücksbringer seien. Besonders Autofahrer sollten von diesem Katzen-Mythos gehört haben. Er besagt nämlich auch, dass Schnurrhaare schützen vor

  • Pannen
  • Diebstählen
  • Unfällen

Dazu muss man lediglich ein gefundenes Schnurrhaar in eine weiße Tasche stecken und diese in sein Auto legen. Das klingt fast zu schön um wahr zu sein und leider ist es auch genau so. An diesem Mythos ist selbstverständlich nichts dran. Vermutlich ist dieser Aberglaube dadurch entstanden, dass Katzen sehr selten ein Schnurrhaar verlieren und sie daher etwas besonders sein müssen. 

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3.Katzen haben sieben Leben

Diesen Spruch hört man in der Regel bereits im Kindesalter. Wenn eine Katze aus größerer Höhe springt oder knapp einem Unglück entgangen ist, dann erwähnt man die berüchtigten sieben Leben, die für das Glück der Samtpfote verantwortlich sein sollen. Bereits der britische Dichter William Shakespeare erwähnt diese Katzenmythologie in seinem Drama Romeo und Julia. 

Wo dieser Katzen-Mythos seinen Ursprung hat ist nicht eindeutig geklärt. Vermutlich ist er entstanden, da Katzen beim Fall oder bei Sprüngen immer auf ihren Pfoten landen und sich nicht verletzen. Aber wieso genau sieben Leben? Die Sieben ist eine ganz besondere Zahl, wenn es um das Schicksal geht. Zum einen handelt es sich um eine Primzahl.

In der Schöpfungsgeschichte spielt die Zahl auch eine große Rolle, da am siebten Tag die Erde erschaffen wurde. Doch nicht nur die sieben ist besonders, sondern auch die Zahlen, aus denen sie besteht: Vier und drei. Die vier gilt als irdische Zahl, sie bezieht sich auf die vier Himmelsrichtungen als auch die vier Elemente. Die drei hingegen wird als Göttliche Zahl gesehen. Es geht um die Dreifaltigkeit im Christentum bzw. die Triade aus anderen Religionen.

Kombiniert man beide Zahlen zu einer Sieben, ergibt sich daraus eine vollkommene Zahl, die selbst in Märchen für Ganzheit, Unendlichkeit und Vollkommenheit steht. Natürlich ist dieser Katzen-Mythos nichts weiter als Aberglaube.

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4.Katzen haben die Pest verursacht

Dass wir Katzen etwas Geheimnisvolles und Mystisches zuschreiben, ist heute etwas Schönes. Früher war das nicht der Fall, denn im Mittelalter wurden sie beschuldigt, mit Hexen, Hexenmeistern und dem Teufel im Bunde zu sein. Somit waren sie der ideale Sündenbock, wenn es darum ging, den Ursprung der Pest zu ergründen. Der "schwarze Tod" wie die Pest auch genannt wurde, wurde angeblich von Katzen verbreitet. Um das zu unterbinden, wurde regelrecht Jagd auf die Vierbeiner gemacht. 

Heute wissen wir jedoch, dass Katzen natürlich nicht mit bösen Mächten gemeinsame Sache treiben und auch nicht verantwortlich für die Pest sind. Wenn nach einem Schuldigen gesucht wird, dann ist man beim Rattenfloh an der richtigen Adresse. Denn der ist nachweislich für die Verbreitung der Pest verantwortlich. 

Durch die Dezimierung von Katzen konnte sich die Rattenpopulation im Mittelalter weiter gedeihen, wodurch sich auch die Pest noch schneller verbreitete. 
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5.Katzen trinken Milch

Wer an Katzen denkt, bringt diese schnell auch mit Milch in Verbindung. Wir denken an eine dicke Katze, die genüsslich aus einer Schale die Milch trinkt und sich dann zufrieden schlafen legt. Diese Vorstellung trägt eine Generation weiter zu nächsten, sodass wir denken, Milch gehöre auf den natürlichen Speiseplan von Katzen. Aber dürfen Katzen Milch trinken? Dieser Katzen-Mythos ist jedoch grundlegend falsch.

Natürlich trinken Katzenbabys Muttermilch. Doch wie alle Säugetiere entwickeln auch sie im laufe der Zeit eine Laktoseintoleranz. Wenn wir sie also mit Kuhmilch verwöhnen wollen, riskieren wir

Das Gemeine ist, dass Katzen die Milch trotzdem mit Genuss trinken, auch wenn es ihnen hinterher nicht so gut geht. Wenn Sie Ihre Katze weiterhin verwöhnen möchten, sollten Sie jedoch speziell auf Katzenmilch umsteigen. Die ist für unsere Vierbeiner gut verträglich und kann bedenkenlos verfüttert werden. 

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6.Butter auf Katzenpfoten

Sind Sie schon mal umgezogen? Vielleicht sind Sie dann schon mal auf diesen bizarren Katzen-Mythos gestoßen. Ein Umzug mit Katze stellt immer eine größere Herausforderung dar, Butter auf Katzenpfoten soll helfen. Der Mythos besagt, dass wenn man der Katze Butter auf die Pfoten schmiert, der Geruch ihres früheren Zuhauses verschwindet. Das soll es ihr angeblich erleichtern, sich in ihrem neuen Zuhause einzugewöhnen. Zudem ist sie erstmal mit dem Lecken ihrer Pfoten beschäftigt.

Dieser Mythos ist falsch, wer hätte es gedacht. Die Butter auf den Pfoten hat lediglich den Effekt Ihre Katze abzulenken. Ihr eigener Körpergeruch bleibt jedoch im Fell haften. In der Regel ist das auch erwünscht und der Grund, wieso Sie altes Spielzeug und Kratzbäume mit in die neue Wohnung nehmen sollten. Der vertraute Geruch beruhigt Ihre Katze und hilft ihr beim Eingewöhnen. Nach und nach entsteht dann der neue Geruch, der von Katze und allem anderen ebenfalls angenommen wird.

Wenn Sie Ihrer Katze den Umzug erleichtern wollen, können Sie ihr mit CBD-Öl von SWISS FX helfen. Es wirkt beruhigend und ist auf die Bedürfnisse von Katzen speziell angepasst, ohne dabei eine berauschende Wirkung zu erzeugen. 
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7.Katzen gefährden Schwangere

Dieser Katzen-Mythos ist besonders bei Schwangeren bekannt, es geht um die Infektionskrankheit Toxoplasmose. Die Infektion wird durch Parasiten verursacht und kann von Katzen auf den Menschen übertragen werden. Für gesunde, nicht-schwangere Menschen ist eine Infektion nicht gefährlich und führt allenfalls zu grippeähnlichen Symptomen. Für das ungeborene Kind stellt besteht jedoch ein größeres Risiko. Abhängig davon, wann sich das Kind mit Toxoplasmose infiziert hat, können eine Fehlgeburt oder Folgeschäden im späteren Leben verursacht werden. 

In Zusammenhang mit Schwangerschaft und Katze klingt das zwar erstmal beängstigend, doch das Risiko an Toxoplasmose zu erkranken, ist wirklich gering. Wer sich ein mal damit infiziert hat, kann die Krankheit kein zweites Mal bekommen. Häufig geschieht eine Infektion unbemerkt, sodass man sich dessen gar nicht bewusst ist. Dieser Katzen-Mythos ist, wenn man so will, wahr. 

Experten schätzen, dass 30 bis 70 Prozent aller Schwangeren bereits gegen Toxoplasmen immun sind. Das gilt auch für Katzen, die wie wir Menschen nach einer kaum bemerkbaren Erstinfektion Antikörper entwickeln
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8.Katzen sollen ihre Wunden lecken

Ist eine Katzenzunge antiseptisch? Das besagt jedenfalls dieser Katzen-Mythos. Angeblich soll man Katzen ihre eigenen wunden lecken lassen, da dies desinfizierend und wundheilend wirkt. Dieser Mythos ist nur teilweise wahr. Wenn eine Katze ihre Wunde leckt, kann das zu Beginn sogar von Vorteil sein. Durch die Widerhaken an der Zunge können kleine Fremdkörper und Schmutz entfernt werden. Die Vierbeiner übertreiben es aber auch gerne mal bei der Hygiene. Das kann dann soweit gehen, dass sie die Wunde durch das ständige Lecken immer wieder aufreißen und den Zustand verschlimmern. Wenn Ihre Katze eine größere oder tiefe wunde hat, sollten Sie diese umgehend von einem Tierarzt behandeln lassen und eine Infektion zu verhindern.

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9.Die Katzenallergie

Bei einer Katzenallergie denken viele Menschen, dass sie auf das Fell der Tiere reagieren. Dem ist jedoch nicht so. Verantwortlich für die teils extremen körperlichen Reaktionen ist das Protein Fel d 1, welches im Speichel von Katzen vorkommt. Zudem besteht der Katzen-Mythos, dass es Rassen gibt, die keine allergischen Reaktionen auslösen. Das stimmt nicht ganz, da jede Katze Allergene in ihrem Speichel produziert. Bestimmte Rassen Produziren jedoch weniger von dem Protein Fel d 1, wodurch die körperliche Reaktion mitunter milder ausfallen können. Diese Rassen werden gerne als Anti-Allergiker Katzen bezeichnet.

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10.Katzen können bei Dunkelheit gut sehen

Dieser Katzen-Mythos ist teilweise wahr. Viele Menschen denken, dass Katzen bei Nacht beziehungsweise bei Dunkelheit besser sehen können als bei Tageslicht. Dem ist jedoch nicht so. Katzen können bei Dunkelheit zwar gut sehen, doch auch sie sind ganz ohne Lichtquelle aufgeschmissen und tappen im Dunkeln. Fest steht, dass Katzen bei Dunkelheit um einiges besser sehen als Menschen. Sie benötigen nur ein Sechstel der Lichtmenge wie wir. 

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Auch wenn viele dieser Katzenmythen offensichtlich nur Aberglaube sind, wird es sie trotzdem auch in Zukunft geben. Das liegt wohl nicht zuletzt daran, dass wir eine Vorliebe für mystische und scheinbar unerklärliche Dinge haben. 

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