Gesundheit von Eseln

Bei guter Betreuung und Pflege werden Esel älter als Pferde und können bis ins hohe Alter noch gute Leistungen erbringen. Vorsorglicher Impfschutz und gute Pflege sind eine wichtige Voraussetzung dafür.

Gesundheit von Eseln
Ein Problemfeld der Esel stellen die Zähne dar.© N.Beschedsnick

Gesundheitsvorsorge

Ein gesunder Esel verhält sich aufmerksam und interessiert. Er frisst und trinkt, wälzt sich gerne auf der Weide oder im Sand, kontaktiert seine Weidegenossen zur gegenseitigen Körperpflege, und auch Kot- und Harnabsatz sind in Ordnung. Die normale Körpertemperatur bei Eseln liegt zwischen 36,2 und 37,8 Grad Celsius, und er atmet in Ruhe mit etwa 20 Zügen pro Minute.

Zur Bekämpfung bzw. Vermeidung von Endoparasiten empfiehlt es sich, Esel regelmäßig zu entwurmen. Normalerweise geschieht das einmal im Frühjahr und einmal im Herbst. Gegen manche Infektionskrankheiten kann vorsorglich geimpft werden, hierzu sollte der Tierarzt um Rat gefragt werden. Unerlässlich ist in jedem Fall ein Impfschutz gegen Wundstarrkrampf (Tetanus), da diese Krankheit schon durch kleine Verletzungen der Haut entstehen kann und für den Esel tödlich endet.

Da Übergewicht das Auftreten vieler Erkrankungen begünstigt, sollte eine Überfütterung des Esels vermieden werden (Link zu 1.9.5.4.). Ein Hinweis auf Übergewicht ist beim Esel die Ausbildung eines so genannten Speckhalses. Im Bindegewebe der seitlichen Halsregion direkt unterhalb der Mähne lagert sich Fett ein, so dass ein Wulst erkennbar wird. Im Extremfall "kippt" der obere Halsbereich schließlich ab.

Wann muss der Tierarzt kommen?

Grundsätzlich sollte ein Tierhalter täglich seine Tiere kontrollieren und sich von ihrem Wohlergehen überzeugen. Je vertrauter einem die eigenen Tiere sind, desto eher fallen Verhaltensänderungen auf, die von einer Erkrankung herrühren können. Im Folgenden werden einige Symptome aufgeführt, die als Alarmsignal gewertet und vom Tierarzt abgeklärt werden sollten:

- Appetitlosigkeit

- Abmagerung

- Übler Geruch aus dem Maul

- Juckreiz (vermehrtes Scheuern)

- Schwellungen an Gelenken

- Lahmheit

- Schlagen oder Beißen nach dem Bauch (Schmerzen)

- Ausfluss aus Augen oder Nase

- Schleimhäute gerötet / blass bis weiß

- Husten

- Durchfall

- Fieber

- Apathie

Die Füße

Sehr häufig kommen bei Eseln Hufveränderungen und –erkrankungen vor. Das liegt vor allem daran, dass der Eselhuf eigentlich an ein Leben in trockenen, steinigen Wüstengegenden angepasst ist. Auf den weichen, oftmals feuchten Untergründen der hiesigen Weidelandschaft erfolgt für das ständig nachwachsende Hufhorn zu wenig Abrieb, es kommt bei ungenügender Pflege zu Hufdeformationen. Dem kann durch regelmäßige Hufpflege und entsprechende Korrektur durch einen erfahrenen Hufschmied entgegengewirkt werden. Ganz wichtig ist es daher, den Esel schon von Anfang an daran zu gewöhnen, seine Hufe anheben und behandeln zu lassen.

Feuchte Erde, Kotreste und dergleichen sollten täglich aus den Eselhufen entfernt werden, da sich sonst sehr schnell eine so genannte Strahlfäule entwickelt. Leider wird bei Eseln eine Lahmheit meist erst spät bemerkt, da die Tiere nicht so regelmäßig geritten werden wie etwa Pferde und ein etwaiges Schmerzvermeidungsverhalten des Esels gerne zunächst als "Sturheit" abgetan wird. Eine Strahlfäule muss unbedingt schnell behandelt werden, da sonst bleibende, irreparable Schäden eintreten können.

Die Zähne

Ein weiteres Problemfeld der Esel stellen die Zähne dar. Da bei Equiden die Zähne ständig nachwachsen und durch das Kauen der Nahrung abgerieben werden, können sich bei ungleichmäßiger Abnutzung scharfe Kanten bilden, die schließlich am Kauen hindern oder sogar zu Zahnfleischverletzungen führen. Diese "Zahnhaken" können vom Tierarzt mit speziellen Geräten abgeraspelt werden. (Heike Pankatz)

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